Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme hat relativ schnell gezeigt, dass die Substanz des Wagens in relativ schlechtem Zustand ist.

 

Die Bretter der Außenverkleidung sind morsch und teilweise nicht mehr vorhanden. Lackiert wurden diese sicherlich über Jahre hinweg nicht mehr.

 

Die Fensteröffnung links hat viel Regen abbekommen, wodurch das Holz der Grund-Ständerkonstruktion dort marode wurde. Die ehemalige Fensteröffnung rechts, die wohl zu einer ganzen Tür bzw. einem Eingang erweitert wurde, sah noch viel schlechter aus. Die hintere Wand ist durchlöchert von Wanddurchbrüchen,, die Tür schließt nicht mehr sauber.

 

Das Fahrgestell ist oberflächlich zwar rostig, aber eine solide Basis. Das Typenschild der Achse verrät das Baujahr 1984, die Fahrgestellnummer des Rahmens ist ebenfalls vorhanden.

 

Innen ist die Verkleidung mit weißen Hartfaserplatten vorgenommen, die teilweise zweischichtig aufgebracht wurden. Auch diese sind in keinem guten Zustand mehr.

 

Insgesamt habe ich dann schnell den Entschluss gefasst, dass nur ein kompletter Neuaufbau sinnvoll und nachhaltig ist. Gesagt - geplant - getan.

 

 


Verkleidungsabbau innen

Die genannten, genagelten Hartfaserplatten wurden mit Stemmeisen und Maurerhammer von den Wänden gelöst. Darunter kam dünnes Styropor zum Vorschein - eine spärliche Dämmung. Beides wurde entsprechend fachgerecht entsorgt.

 

Ergebnis war ein entkernter Wagen, dessen Rahmenbauweise aus 4x4cm Kanthölzern eine handwerklich wunderschöne Lösung darstellt. Besonders die reinen Holz-Zapfenverbindungen, fixiert durch Nägel, gefallen mir sehr gut. Auch die diagonalen Aussteifungen und der Einsatz von nur wenigen Metallwinkeln spricht für eine solide Holzbauweise.

 


Verkleidungsabbau außen, Dachabbau und Grundgestellabbau

Die Außenverkleidung aus dünnen Profilholzbrettern mit Nut- und Federverbindung war komplett geschraubt. Jedes Brett wurde Schraube für Schraube abgebaut, bis letztendlich nur noch die Rahmenkonstruktion übrig war.

 

Als nächster Schritt wurden die drei Blechbahnen des Daches, die ursprünglich an den Rändern auf die Bögen genagelt wurden, und dann an den Überlappungen mit Bitumen abgedichtet wurden, entfernt.

 

Als letzter Schritt wurde dann das übrige Grundgestell abgebaut, bis nur noch das Fahrgestell mit Grundboden vorhanden war.


Entfernung des Grundbodens und Zerlegung des Grundgestells

Der Grundboden aus Nut- und Federdielen war zweilagig aufgebaut, dazwischen ebenfalls eine dünne Lage Styropor. Dieser wurde von den Rahmenhölzern gehebelt.

 

Die Rahmenhölzer bilden ein Viereck, das auf dem Grundrahmen aufgelegt und fixiert war. Zwei Querhölzer vorn und hinten, und zwei Längshölzer an den Seiten. Diese sind etwa auf Höhe der Achse nochmals mit einem Stahl-Querträger unterstützt. In der Mitte des Fahrgestells waren zur Unterstützung des Bodens in Längsrichtung nochmals Rahmenhölzer angebracht. Der ganze Rahmen wurde entfernt.

 

Nach dem Rückbau folgte die komplette Zerlegung des Fahrgestells. Achse, Blattfedern, Reifen und Stützen wurden abgebaut.


Zwischenstand

Damit war der grobe Rückbau geschafft und die Holzreste wurden entsorgt.

 

Als letzter Schritt des Rückbaus war die Überlegung, wie das Grundgestell, das in jedem Falle wieder verwendet werden sollte, entrostet werden könnte.

 

Die Tendenz fiel schnell auf Sandstrahlen, da die Arbeit mit Winkelschleifer oder Ähnlichem bei den U-Profilen und Ecken sehr kompliziert wäre. Auch der Schmutz, die Zeitdauer, die Kosten für Schleifmaterialien und auch das letztendliche Ergebnis  wurden in die Überlegung mit einkalkuliert.

 

Schön und Gut - allerdings sind entsprechende Fachfirmen, die Fahrgestelle dieser Größenordnung bearbeiten können, sehr selten. Nach langer Recherche wurde ich dann fündig. Damit konnte der Rückbau abgeschlossen werden.